Nickelallergien zählen zu den häufigsten Kontaktallergien. Wer empfindliche Haut hat, sollte Materialien wählen, die kein Nickel abgeben – zum Beispiel Edelstahl 316L oder Titan. Hier erfährst du, worauf es ankommt, wie du Qualität erkennst und welche Begriffe (nickelfrei, hypoallergen) wirklich wichtig sind.
Inhalt
Warum nickelfreier Schmuck wichtig ist
Nickel gehört weltweit zu den häufigsten Auslösern allergischer Kontaktdermatitis. Typisch sind Rötungen, Juckreiz oder kleine Bläschen an Kontaktstellen (z. B. Ohrläppchen, Hals). In der EU gelten deshalb strenge Grenzwerte für die Nickelabgabe: 0,2 µg/cm²/Woche für Stecker in frisch oder dauerhaft durchstochenen Hautstellen (Piercings) und 0,5 µg/cm²/Woche für Schmuck mit längerem Hautkontakt. Entscheidend ist also nicht nur, ob Nickel im Material enthalten ist, sondern ob es freigesetzt wird (geprüft nach EN 1811).
Nickelallergie erkennen: Symptome & Kauf-Tipps
Mögliche Anzeichen: Rötungen, Juckreiz, Brennen oder kleine Bläschen an Kontaktstellen. Bei solchen Reaktionen hilft: auf nickelfreie bzw. hypoallergene Materialien achten, Produkte mit EN 1811-Konformität bevorzugen und im Zweifel ein dermatologisches Patch-Test-Ergebnis einholen.
- Stecker & Piercings: Besonders sensibel – hier sind niedrige Nickelabgaben gesetzlich vorgeschrieben.
- Alltagstauglichkeit: Achte auf korrosionsbeständige Oberflächen (z. B. PVD-Beschichtung bei Edelstahl).
- Pflege: Schmuck trocken lagern, nach dem Tragen sanft abwischen; so bleibt die Oberfläche länger stabil.
„Nickelfrei“ vs. „hypoallergen“ – was ist der Unterschied?
Nickelfrei bedeutet: Es ist kein Nickel enthalten bzw. es wird keine messbare Menge nach EN 1811 freigesetzt. Für bestätigte Nickelallergien ist das die sicherste Wahl.
Hypoallergen heißt: Das Risiko einer Reaktion ist insgesamt sehr gering (z. B. aufgrund geringer Nickelabgabe und korrosionsstabiler Oberflächen). Für sensible Haut ohne bestätigte Nickelallergie ist hypoallergener Schmuck oft gut verträglich.
Materialien für sensible Haut
Edelstahl 316L (Chirurgenstahl)
Sehr korrosionsbeständig und für die meisten Menschen gut verträglich. Wichtig: Entscheidend ist die geringe Nickelabgabe nach EN 1811, nicht allein der chemische Nickelanteil in der Legierung. Hochwertige Oberflächen (z. B. PVD-Vergoldung) senken die Freisetzung zusätzlich.
Titan
Von Natur aus nickelfrei und extrem hautfreundlich. Häufig für medizinische Implantate und sensible Ohren empfohlen; ideal für Erststecker oder bei bekannter Allergie.
Vergoldeter Edelstahl (PVD)
Die harte PVD-Schicht sorgt für Farb- und Abriebstabilität und kann die Nickelabgabe deutlich reduzieren. Pflege (trocken lagern, nach dem Tragen abwischen) erhält den Schutzfilm.
FAQ
Was bedeutet „nickelfrei“ bei Schmuck?
Welche Materialien sind für sensible Haut geeignet?
Wie erkenne ich eine Nickelallergie?
Sind „hypoallergene“ Produkte immer nickelfrei?
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Quellen
- EU-Nickel-Richtlinie: Grenzwerte & Prüfverfahren (EN 1811)
- StatPearls/NCBI: Nickelallergie – Überblick & Klinik
- Ahlström et al. (2019): Nickelallergie & Kontaktdermatitis (Review)
- EU-Dokumentation: Risiko der Sensibilisierung & EN 1811-Bezug
- Nickel Institute: Hintergründe zur Freisetzungsbegrenzung (Positionspapier)
Hinweis: Medizinische Inhalte ersetzen keine ärztliche Beratung. Bei anhaltenden Beschwerden bitte Dermatolog*in konsultieren.